The Otter Nomads

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  • Viel Geschichte und starker Wellengang auf Matsu

    22.12.2025
    Taiwan

    In Keelung angekommen wollen wir uns als erstes um die Fährtickets kümmern. Am Schalter wird uns dann mitgeteilt, dass wir besser am nächsten Tag die Fähre nehmen, ab Morgen wird starker Wellengang erwartet und die Fähre fährt regulär erst in fünf Tagen wieder. Der Abschied von Taiwan kommt nun etwas gar schnell – eigentlich hatten wir noch einiges geplant für die kommenden Tage, aber so lange möchten wir nun auch nicht warten.

    Von Keelung aus machen wir einen letzten Tagesausflug in ein kleines Dorf namens Jingdhezen. Während des zweiten Weltkriegs, unter japanischer Besetzung, befand sich in diesem abgelegenen Bergdorf ein POW (Prisoner of War) Camp. Die Gefangenen mussten in der Kupfermine arbeiten, welche nach Ende des Kriegs noch bis in die 80er-Jahre in Betrieb war. Heute sieht man von unten vom Meer aus nur noch die riesige Ruine der Mine und ans POW-Camp erinnert lediglich ein kleine Gedenkstätte. Der Ausflug ist inspiriert vom Roman „Pflaumenregen“ des deutschen Autors Stephan Thome.

    Am späten Abend geht es dann los: von Taiwan nach Nangan, der Hauptinsel der Matsu-Inselgruppe. Diese liegt nur wenige Kilometer vor dem chinesischen Festland, gehört aber politisch zu Taiwan. Bis vor einigen Jahren waren die Inseln gesäumt mit Bunkern und Festungen der taiwanesischen Armee – erst 1992 wurde hier das Kriegsrecht aufgehoben.

    Am nächsten Morgen kommen wir um neun Uhr auf der Insel an. Nach einem Kaffee und Tee verbringen wir den Vormittag im Matsu-Museum, und sind sehr dankbar, dass wir bald im Guesthouse einchecken können. Die Überfahrt war zwar sehr komfortabel, der Schlaf aufgrund des Wellengangs jedoch nicht sehr tief. Das Museum gibt einen guten Einblick in die Geschichte der Inseln, ist jedoch sehr stark „Pro Armee“ geprägt.

    Am nächsten Tag umrunden wir die Insel mit dem Velo: knapp 30 Kilometer und über 800 Höhenmeter. Die Strassen sind extrem steil – unser Velocomputer zeigt mehrmals über 20% Steigung an. Belohnt werden wir dafür immer wieder mit tollen Aussichten auf das wilde und wellige Meer. Zum Abendessen gibt es frische Crevetten, eines der wichtigsten Nahrungsmittel der Inselgruppen im Winter, und ein letztes taiwanesisches Bier.

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  • Museen und kurze Pause in Taipei

    16.12.2025
    Taiwan

    In Taichung angekommen haben wir mit dem Velofahren auf Taiwan fürs Erste abgeschlossen. Die Strecke nach Taipei werden wir mit dem Zug zurücklegen, da die Westküste dicht besiedelt ist und wir uns die Höhenmeter durch die Berge sparen wollen. Taichung ist vor allem bekannt für die Leichtindustrie, viele Elektronikprodukte, Automobilteile sowie Veloteile (z.B. unsere DT Swiss-Felgen) und einige bekannte Velomarken (Giant, Liv oder Merida) sind oft „Made in Taiwan“. Mit dem Bus fahren wir raus an den Stadtrand zu den Firmenstandorten. Die Dimensionen der Firmengebäude sind gigantisch und jedes einzelne wirkt wie ein eigenes Dorf. Wir besuchen beim Giant-Hauptsitz das moderne „Cycling Culture“-Museum. Beim Besuch sind wir beeindruckt von der Qualität und Vielfältigkeit der Ausstellung. Wir können mit Virtual Reality an der Tour de France mitstrampeln, die Geschichte des Velos anhand alter, originaler Rahmen sehen, den seit den 90er Jahren stark gesetzten Fokus in Taiwan auf die Velokultur mitverfolgen oder unsere Gedanken zu Städteplanung mit Fokus aufs Fahrradfahren teilen.

    Nach einem Ruhetag und einer unspektakulären Zugfahrt kommen wir wieder in Taipei an –  wir freuen uns, uns wieder einmal in einer vertrauten Umgebung zu bewegen. Leider ist es aber an der Zeit uns von Camillo zu verabschieden – er wird nach knapp einem Monat in Taiwan zurück in die Schweiz fliegen. Unsere Velos erhalten einen Service beim freundlichen Velogeschäft – zu unserer Überraschung werden sie perfekt geputzt – nicht ein einziges Sandkorn aus Zentralasien finden wir. Währenddessen machen wir einen Abstecher mit dem Bus nach Pinglin ins Teemuseum und eine kleine Wanderung zu einem Stausee. Wir haben die Zeit in Taipei sehr genossen, unser Hotel hat sich schon beinahe wie ein Zuhause angefühlt. 

    Nach fast einer Woche Pause setzen wir uns wieder aufs Velo, es fühlt sich sehr gut an – wir haben auch einen tollen Tag ausgewählt. Blauer Himmel, Sonnenschein und unsere Route führt uns auf einem ruhigen Veloweg aus Taipei dem Fluss entlang bis in einen Vorort. Von dort steigt die Strasse auf über 900 MüM an, ein grosser Teil davon ist beinahe verkehrsfrei. Auf dem Weg nach Oben geniessen wir die letzten Blicke auf Taipei, fahren an Schwefelquellen vorbei und kurz nach der Passhöhe haben wir einen spektakulären Ausblick auf das Meer. Unten angekommen sind wir in Tamsui, eigentlich ein Vorort von Taipei, der sich aber vom Charakter her sehr von Taipei unterscheidet.

    Am nächsten Tag fahren wir zum nördlichsten Punkt der Insel und weiter nach Keelung. Diese Strecke gefällt uns weniger, trotz der teils sehr schönen Velowegen fahren wir oft auf befahrenen Strassen und die Landschaft wirkt wenig beeindruckend – vielleicht liegt es auch am schlechten Wetter. In Keelung wollen wir die letzten Tage vor der Fährüberfahrt nach Matsu verbringen. 

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  • Schlammbad, frischer Kaffee und Spinnen in der Teeplantage

    06.12.2025
    Taiwan

    Am späten Nachmittag starten wir in Tainan, mit dem Zug fahren wir einige Stationen gegen Norden. Wir haben komplett vergessen das Wochenende ist, und haben etwas Mühe eine Unterkunft zu reservieren. Darum fahren wir einen kleinen Umweg, haben aber morgen eine umso schönere Route. Diese führt uns in die Kaffeeplantagen von Taiwan, schon bald sehen wir die ersten Sträucher mit den roten Beeren. Bei einem „Coffee-Estate“ machen wir eine zVieri-Pause, der Kaffee ist nicht ganz nach unserem Geschmack, aber die Aussicht war dafür umso genialer. Den Abend verbringen wir in einem taiwanesischen Kurort mit warmen Schlammquellen. Jedes Hotel im Ort ist den warmen Quellen angeschlossen und im Badezimmer gibt es neben einer Dusche einen privaten Pool für das Schlammbad. 

    Wieder in der Ebene unten führt uns die Route durch viel Landwirtschaft, unter anderem sehen wir die ersten Ananas-Felder. Schon bald steigt die Strasse wieder in die Berge, am Nachmittag müssen wir noch 1000 hm bis kurz vor Alishan klettern. Bald sind wir umgeben von vielen Teeplantagen – die Gegend hier ist sehr bekannt für den Anbau des Oolong-Tees. In unserem Guesthouse erwarten uns die Gastgeber bereits mit einer Teezeremonie, und wir probieren uns durch die verschiedenen Geschmäcker. Nebst unendlich vielen Teefeldern gibt es hier beeindruckend viele Spinnen, welche teils richtig gross werden. Am Nachmittag zieht es die Wolken über die Berggipfel in die Teeplantagen, das Schauspiel ist sehr beeindruckend anzusehen. Für den Teeanbau ist diese Feuchtigkeit enorm wichtig. Das andere Beeindruckende in dieser Gegend sind die Sonnenaufgänge und -untergänge. Jeden Tag staunen wir über die Farben und das Schauspiel mit den Wolken. 

    Nach dem Ruhetag in den Teeplantagen fahren wir weiter den Berg hoch bis auf über 2600 MüM. Unterwegs erkunden wir zu Fuss die alten Eisenbahngleise einer von den Japanern gebauten Eisenbahn für den Holzabtransport in den Zedernwäldern. Die Abfahrt am nächsten Tag ist kalt und relativ nass – aber immerhin rollen wir die ersten 45 Kilometer den Berg runter. Bis zur nächsten Stadt Taichung sind es nur noch 80 Kilometer mit wenig Höhenmetern, welche wir im Rekordtempo gleich noch fahren. 

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  • Mit Rückenwind in den Süden

    03.12.2025
    Taiwan

    Nach der Taroko-Schlucht sind wir unterwegs zum südlichsten Punkt der Insel. Im Fischerdörfchen Shitiping geniessen wir unseren ersten Ruhetag in Taiwan. Von unserem gemütlichen AirBnB können wir an diesem sehr windigen Tag die Wellen auf dem Meer beobachten, und immer wieder regnet es kurz sehr stark. Die Auswahl an Restaurants ist sehr beschränkt im kleinen Dorf, wir essen beide Abende am selben Ort. Die Spezialität ist getrockneter „Flying Fish“, welcher zwar ein feines Aroma hat, aber es ist sehr viel Arbeit das Fleisch von den Geräten zu befreien. 

    Für die 100 Kilometer nach Taitung benötigen wir dank kräftigem Rückenwind nur knapp 4 Stunden, und dort angekommen haben wir den ganzen Nachmittag Zeit um die Stadt zu entdecken. Am Abend erkunden wir auf dem Nightmarket die diversen Essensstände, wir finden in praktisch jeder Stadt wieder ein neues Gericht an einem der Stände. Auch die Auswahl an vegetarischen Gerichten ist sehr gross, unter anderem mit fermentiertem Tofu (Stinky Tofu). Der beissende Geruch in der Nase ist sehr intensiv, das Aroma im Mund deutlich besser. Trotzdem ist der Stinky Tofu nicht unser Lieblingsessen hier in Taiwan.

    Nach einer kurzen Strecke mit dem Zug sind wir am nächsten Tag unterwegs bis ganz in den Süden – landschaftlich gefällt uns dieser Abschnitt sehr. Gegen Osten sieht man das Meer mit den langen Stränden, und wir fahren über die Hügel auf abgelegenen Strässchen mit sehr wenig Verkehr.

    Im Süden erwartet uns jedoch eine sehr grosse Strasse mit viel Verkehr und sehr touristische Orte – wir kommen aber ohne Probleme im Hotel an. Am nächsten Morgen machen wir einen Abstecher zum südlichsten Punkt in Taiwan, und anschliessend fahren wir durch den Kenting-Nationalpark zurück. Im Nationalpark sind Gesteinsformationen ähnlich von Korallenriffen vorhanden, welche mittlerweile von Bäumen überwachsen sind. 

    Für uns geht die Reise weiter nach Tainan, früher war Tainan einmal Taiwans Hauptstadt. Den vielen Städten und grossen Strassen hier im Südwesten weichen wir aus und nehmen für zwei Stunden den Zug direkt in das Stadtzentrum von Tainan. Die Stadt fühlt sich anders an als die Städte, die wir bisher gesehen haben in Taiwan. Viele kleine Gässchen, die Strassen sind nicht alle im Schachbrettmuster angeordnet und alle paar Minuten treffen wir auf einen Tempel. Wir nehmen uns etwas Zeit um die Stadt anzusehen und auch einmal wieder etwas durch die Läden zu streifen. Nora und Camillo werden dabei fündig, und kaufen sich einen Mehrweg-Thermosbecher um den täglichen Bubble-Tea geniessen zu können. Und spontan laufen wir an einer Kungfu-Vorstellung vorbei, die Mitglieder des lokalen Kampfsportvereins präsentieren ihr Können in einer Show, welche uns trotz Mittagshitze in den Bann zieht.

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  • Taiwan: Velowege im Grünen

    21.11.2025
    Taiwan

    Direkt am Flughafen in Taipei treffen wir Camillo, ein guter Freund aus der Schweiz. Die nächsten Wochen sind wir mit ihm unterwegs in Taiwan. Die drei Velos lassen wir mit einem über eine App bestellten Transporter abholen und ins Hotel bringen, das Gepäck wäre deutlich zu gross für die Metro. 

    Aus der Metro ausgestiegen regnet es beinahe horizontal – der Taifun Fung-Wong ist unterwegs zur Insel und bringt viel Wind und Regen mit. Zum Glück sind wir nahe am Hotel. Die ersten paar Tage in Taipei gewöhnen wir uns an das warme, aber sehr nasse Klima. Meistens ist es deutlich kühler als in Kuala Lumpur, aber trotzdem tropisch. Die Stadt ist praktisch um zu Fuss zu entdecken. An jeder Ecke gibt es etwas zu Essen oder Bubble Tea – Taiwan ist der Ursprungsort dieses kurligen Getränkes. Zuerst wird ausgewählt welche Teesorte, dann gibt es verschiedene Zusätze wie frische Früchte und dann kann der Zucker- und Eisgehalt sowie welche Art der Bubbles gewählt werden. Die Bubbles sind aus Tapioka-Stärke. 

    Der Taifun ist zum Glück schwächer geworden und wir können wie geplant starten. Der erste Tag auf dem Velo ist sehr, sehr nass. Es regnet praktisch ununterbrochen, aber da es relativ warm ist, sind die nassen Kleider und Schuhe nicht so unangenehm. Der Veloweg ist perfekt und beinahe ohne Autoverkehr kommen wir schnell aus der Stadt raus. Die Anstiege sind wie erwartet ziemlich steil, aber wir haben viel zu entdecken. Überall neue Pflanzen, die ersten Affen und schöne Aussicht in die wolkenverhangenen Hügel. Die Route am ersten Tag ist wirklich wunderschön und abwechslungsreich – wir sind begeistert. Zum Mittagessen gibt es Nudeln mit Teeöl und Tofu, sehr lecker! 

    Am zweiten Tag müssen wir unsere Route etwas umplanen und für ein Stück den Zug nehmen. Ein Erdrutsch hat eine Strasse verschüttet. Das Zugticket lösen und mit dem Velo in den Zug ist fast unkomplizierter als in der Schweiz. Jetzt sind wir das erste Mal am Meer, und sind erstaunt wie warm das Wasser hier ist. 

    Die nächsten Tage fahren wir der Küste entlang, immer wieder unglaublich schöne Blicke auf die schwarzen Strände und felsigen Klippen, kombiniert mit einer unglaublich reichen Natur. Beinahe jeden Tag sehen wir Affen entlang der Strasse. Die Strassen haben immer einen breiten Velostreifen und der Verkehr ist rücksichtsvoll. Sogar ein knapp drei Kilometer langen Tunnel gibt es auf der Veloroute.

    Wir biegen ins landesinnere ab für einen Ausflug in die berühmte Tarokoschlucht. Nach dem grossen Erdbeben von letztem Jahr wird die Strasse noch immer wiederhergestellt und die Schlucht ist nur zu bestimmten Tageszeiten befahrbar. Die Strasse führt vom Meer bis auf über 3000 MüM. Wir fahren bis circa 1500 MüM, und geniessen wirklich jeden Moment. Die Aussicht bei mittlerweile sonnigem Wetter ist genial. Beim Aufwachen im Hostelzimmer warten die Affen schon auf dem Balkon und beobachten uns gespannt.

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